Herausfordernde Aussichten in der Banksteuerung

15.11.2021 Juliane Schälicke

Kaum ein Thema beschäftigt die Experten für Banksteuerung in der Sparkassen-Finanzgruppe mehr als die anstehenden fachlichen und systemischen Veränderungen. 2022 wird dies seinen Gipfel nehmen – angesichts eines gestrafften Projektzeitplans beim Integrierten Datenhaushalt, kurz IDH, müssen die neuen Anforderungen noch zügiger als ursprünglich geplant umgesetzt werden.

Rundumschlag an Änderungen

Das Ziel ist klar: Anfang 2023 sind die Sparkassen verpflichtet, die neue ökonomische Risikotragfähigkeit eingeführt und im laufenden Betrieb im Einsatz zu haben. Voraussetzung dafür ist die erfolgreiche Einführung der neuen Methoden zur Berechnung des Marktpreis- und Refinanzierungskostenrisikos. Die wesentlichen fachlichen Veränderungen werden technisch über den neuen IDH ausgerollt. Neben der Einführung dieser Methoden im IDH ist auch die Umstellung auf die barwertige Sicht in CPV notwendig.

Die Sparkassen stehen vor der Herausforderung, innerhalb kürzester Zeit diese Fülle an fachlichen, systemischen und prozessualen Veränderungen umzusetzen. Allein in 2022 wartet ein wahres Trommelfeuer an Themen: Das Marktpreisrisiko, das Refinanzierungskostenrisiko und Teile der Gesamtbanksimulation werden auf neue Beine gestellt.

Stresstest als zusätzliche Herausforderung

Bereits bis zum 30. September müssen alle Programme stehen. Ab dem 1. Januar 2023 ist die ökonomische Risikotragfähigkeit mit den neuen Datenstrecken zu berechnen. Hinzu kommt, dass auf alle LSI-Institute – also weniger signifikante Häuser, darunter fallen die meisten Sparkassen – im zweiten Quartal 2022 ein Stresstest wartet. Ein strafferer Zeitplan, dazu der Stresstest – das bedeutet, dass neu geplant werden muss. Sowohl zentral im Projekt von S-Rating und Finanz Informatik als auch in den Verbänden und Dienstleistern, welche die Sparkassen bei der Umsetzung des IDH in der Praxis begleiten.

Hand in Hand durch den Rollout

Banksteuerung_Zitat_Lindemann

Die Sparkassen werden bei der Einführung bzw. Umstellung von den Regionalverbänden unterstützt. Der Sparkassenverband Bayern hat sich für die Unterstützung seiner Sparkassen frühzeitig die Zusammenarbeit mit dem S-Servicepartner gesichert. Wolfgang Lindemann, Direktor Geschäftsbereich Steuerung und Produktion, Sparkassenverband Bayern sagt: „Vor dem Hintergrund des ambitionierten Zeitplans sowie den neuen fachlichen bzw. methodischen Anforderungen müssen die damit verbundenen To-Dos strukturiert angegangen werden. Angesichts der Herausforderungen ist es nur logisch, dass wir unsere Kräfte gebündelt haben und gemeinsam für Sparkassen das Beste herausholen.“ Der Verband kooperiert daher bei den Rollout-Themen mit dem S-Servicepartner.

Breites Unterstützungsangebot

Banksteuerung_Zitat_Jansen

„Für die 94 Sparkassen in den Regionalverbänden in Bayern, Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein unterstützen wir auch im kommenden Jahr in enger Abstimmung mit dem SVB bei den Schulungen zu den Rollout-Themen, stellen eine Tickethotline bereit und unterstützen die Institute sogar vor Ort, wenn es Ressourcenengpässe gibt“, berichtet Arne Jansen, Leiter Regulatorik und Banksteuerung im S-Servicepartner. „Auch unsere Bestandskunden, z. B. im Meldewesen, werden wir bei Bedarf im Rollout begleiten können.“ Erfahrung hat der Dienstleister reichlich. Mit seiner Praxis-Expertise unterstützt er als zertifizierter Partner in der End-to-End Praxiserprobung und erstellt als Themenpate die bundesweiten Schulungsunterlagen in den Themen Gesamtbanksimulation und Refinanzierungskostenrisiko. Wolfgang Lindemann blickt aus der Erfahrung positiv in die Zukunft: „Was vor den Sparkassen liegt, ist 2022 ein ganz schönes Brett. Aber wenn wir alle Kräfte im Verbund sinnvoll bündeln und einsetzen, werden wir hier erfolgreich die Sparkassen durch den Rollout begleiten.“